Mittwoch, 30. April 2008

5. Etappe


So jetzt aber schnell erholen. Was nicht leicht fallen dürfte.
Heute taten mir meine Beine schon arg weh.



Pünktlich zu den Startvorbereitungen goss es aus Kübeln. Doch der Startschuss hat alle Regentropfen vertrieben. Es ist mal wieder kühles Läuferwetter aber etwas windig.



Sonst ist alles beim alten. Steigungen, weiche Waldwege, Pfade auf denen man nicht überholen kann. Das zwingt zu langsamerem Tempo, was mir dann am Ende der Strecke aber zugute kommt.

Auf der Strasse wurden die fettesten LKW extra für uns angehalten. Wir liefen am Kraftwerk vorbei.



5 km vor dem Ziel kam noch eine gemeine Steigung und dann konnte ich es laufen lassen bis ins Sportzentrum Ost.

Ich musste erstmal noch ein paar Bier-bewehrte Jugendliche aus dem Weg schubsen, die noch nichtmal merken, das sie mitten durch den Stadioneinlauf torkeln. Das ist meine Strecke und ich bin hier der Sportheld!

Die letzen 400 Meter gibt es noch eine Stadionrunde bis zum Ziel. Ordentlicher beschwingter Laufstil ist angesagt. Aber wahrscheinlich guckt sowieso keine Sau.

Dienstag, 29. April 2008

4. Etappe

Gibt es eine bessere Art einen wunderschönen, sonnigen Frühlingsabend zu verbringen?


Langsm sollte das Ganze doch Routine werden. Aber kurz vor der Abfahrt wusele ich nach wie vor durch die Gegend und suche den Krempel hervor und kann mich nicht für das richtige Shirt entscheiden. Ich bin nervös. Es ist sonnig aber frisch. Egal, zu Ehren des heutigen Tages wird das Fussballhemd aus Mexiko getragen. Kurze Ärmel, kurze Hose. Basta.



Achja und die neuen Schuhe. Macht man nicht im Wettkampf?
Na und? Wer ist "man"?

Heute wurden uns 2 Berge angedroht. Diese kamen auch tatsächlich. Echte Steilstücke mit 25% Steigung. Alle gingen. Oben gab's Musik und Wasser.

Die Strecke ist wunderschön. Anstrengend mit wesentlich mehr hm. Aber es sind mehrheitlich schöne Waldwege mit weichem Boden und kleine Wanderpfade, die durch den Wald mäandern. Die Abend-Sonne schien durch das frische Grün. Es roch nach Wald und Frühling.



Am Steinbruch kam die nächste Steigung. Auf Sand und Kies taperte ich mehr gehend als laufend nach oben. Immer schön im Rythmus bleiben.

Die Beine wurden ab km 13 schon schwer. Ich kann nicht mehr rechnen: die Ermittlung der noch fehlenden km gelingt mir nicht.

Die nachträgliche Auswertung des Höhenprofils zeigt stetige leichte Steigungen die einem die letzten Carbs aus den Waden ziehen.

Montag, 28. April 2008

3. Etappe


Heute war das Wetter nicht so prall. 8 Grad und Regen.

Und es ging auch gleich gut los, denn ich hatte erst meinen Chip vergessen. Zum Glück hatte Coach Arne so ca. 500 m nach Abfahrt nachgefragt.......wirklich zu gebrauchen als Coach!

Beim Start lernte ich ein paar Läufer kennen, mit denen ich schon im Internet Kontakt hatte. Es hörte auf zu regnen.

Los ging es. Erstmal bergab durch die romantische Innenstadt von Tecklenburg. Den ersten kleine Stau veranstalteten wir am Waldrand, wo wir uns auffädelten und am Waldrand entlang einem schlammingen Pfad folgten. Es fing wieder an zu regnen. Das machte aber nichts, denn einige tapfere Zuschaer standen trotzdem am Rand und klatschten.



Die Schlammschlacht nimmt heute kein Ende. Asphalt wechselt sich mit Matsch ab. Es regnet Bindfäden bis zum Ziel.

Hier liefere ich mal einen kleinen Abriss der besten Zuschauerkommentare:
"Den Startnummern nach seit ihr die Letzten." (?)
"Mein Gott, ich bin schon vom Klatschen so fertig, ich könnte das nie"
"Boah, die können beim Laufen noch reden!" (!)

Kurz vor dem Ziel hängte sich eine kleine Läuferin an mich und wir feuerten uns gemeinsam an, um ins Ziel zu sprinten. Das war einfach, denn es ging nur bergab.


Coach Arne musste ein Fischbrötchen essen und hat den fulminatne Zieleinlauf verpasst. Ein Skandal!
Und dann...irrten wir eine Weile frierend und nass durch Mettingen, weil Coach Arne das Auto nicht mehr wiedergefunden hat. Damit hat er die Pluspunkte vom Anfang des Tages wieder aufgebraucht!

Der Morgen danach

Meine Beine fühlen sich eigentlich ganz gut an. Aber ob sie sich noch zum Laufen eignen, wird sich erst heute abend weisen.

Ganz leichter Muskelkater an den Beinaussenseiten und eine Blase am rechten Fuss.

Folgende legale Drogen werden verwendet: Voltaren, Blasenpflaster, Magnesium, Powerbar, Kaffee, Traubenzucker, McDonalds, Essen Essen Essen.

Gestern haben wir einen interessanten Vortrag über Ernährung gehört. Die neuesten Erkenntnisse wurden vorgestellt. Andere von der Presse vereinfachte und verfälschte Theorien wurden grade gerückt. So wurden wir über nutzlose und wirkungsvolle Strategien aufgeklärt.

Es ist wie immer: Zur guten Leistung gibt es keine Abkürzung.

Regelmässiges langsames, langes Training mit moderaten Steigerungen bleibt das A und O gegen Muskelkater, Verletzung und Erschöpfung, und für die Möglichkeiten der effektiven Energiebereitstellung.

(Fett aus Depots, Fett aus Muskeln aerob, Glucosevorräte anaerob,Glucosevorräte halten ca 1,5 Stunden. Nachfüllen von Zucker sollte verschieden Zuckerarten enthalten, Dosierung ca. 3% im Getränk, alles was darüber liegt wird nicht schnell genug resorbiert)

Coffein, einst verdammt, sorgt wohl bei den Meisten für eine Leistungssteigerung, braucht aber eine ganz Stunde bis es wirkt. Dei Cola kurz vom Ziel ist eher ein Kopf -Ding (0,2 mg je KG Körpergewicht)

Ordentliche, geeignete Schuhe und bei Verletzungen ein Sportarzt-Konglomerat aus Orthopäde, Schuhmacher, Ostheopat, Physiotherapeut und Sportarzt..... Naja...manchmal erinnert die Veranstaltung etwas an eine Butterfahrt. Aber es gibt nichts zu kaufen.

Sonntag, 27. April 2008

2. Etappe

Ich bin eine kleine Bergziege.
Nach der heutigen Etappe habe ich Ziel diesen Text immer wieder vor mich hin gesummt. Diese Etappe war als schwerste angekündigt, meine Pulsuhr zeigt 400 gelaufene hm.

Trotzdem gingen auch diese 20 km sehr schnell um. Ich war die meiste Zeit voll auf das Laufen konzentriert. Fixiert auf die verschiedenen Herausforderungen der Strecke: Bergankämpfen, steile, steinige Wurzelpfade bergab und unebene Waldwege. So hangelte ich mich von km zu km.

Gelegentlich lief ich gemeinsam mit anderen Läufern und wir wechselten ein paar Worte. Auch tiefschürfendes Philosophieren geht. Fazit: es geht beargab. Aber das haben wir ja schon gewusst.

Irgenwo habe ich gelesen, dass man einen pessimistischen Gedanken erst mit zwölf positiven Gedanken wieder aufwiegen kann. Das kann jetzt hier schön üben.


Mein persönliches Tief kam so ca. km 11, zum Glück war da Uwe vom TV Hohne, der langsam auf mich auflief und mich ein paar km mitzog. Er kannte die Strecke und bewahrte mich davor, beim Hexenpfad falsch abzubiegen und er bewahrte mich davor, zu langsam zu werden.


Hin und wieder zwinge ich mich, in die Landschaft zu schauen. Sonnenschein und Wärme. In der Sonne ist es fast zu warm zum Laufen, im Wald und bei dem angenehmen Wind ist es perfekt.



In Tecklenburg gibt es die letzte schreckliche Steigung bis zur Burg hinauf. Und dann biegt man um die Ecke und der Trubel schlägt los. Zieleinlauf. Alle werden bejubelt. 1000 Zuschauer in der engen Altstadtgasse. Cheerleader mit Puscheln. Der Moderator beglückwünscht jeden mit Namen. Laute Musik. Gänsehautfeeling. Bananen, Orangen und Kekse.


Die Sixdays sind als Landschaftslauf deklariert. Nach dem Lauf konnte ich mich kaum an die verschiedene erlaufenen Punkte erinnern. Das ist schlimm.

Samstag, 26. April 2008

1. Etappe



Ging ruckfix um, der erste Tag.

Zunächst wurden wir in Bussen vom Ziel zum Start gefahren. Michael Brinkmann, der Organisator, weisst uns nach der Begrüssung zunächst darauf hin, dass das Pinkeln in die Büsche verboten ist und dass die Polizei mit der Viedeokamera die Delinquenten identifizieren wird, um ihnen 35 Euro abzuknöpfen. Was natürlich zu Herrenwitzen der untersten Kategorie führte. Ein paar Erläuterungen zur Strecke und die Warnung es nicht zu rasch anzugehen rundeteten die Erläuterungen ab.





Ich habe es mir auch fest vorgenommen, nicht zu schnell zu laufen und reihte mich beim Start ganz hinten ein. Trotzdem lief ich ein für mich zügiges Tempo. Und es ist wie versprochen ein wunderschöner Landschaftslauf. Das Wetter spielt auch mit, es ist zunächst bedeckt aber gelegentlich blinzelt die Sonne raus. Über Felder, an Bauerhöfen vorbei, am Wasser entlang und nicht zuletzt einmal über den Teutoburger Wald. Der verspochene "leichte" Tag zum Einstieg.

Arne passt mich gelegentlich ab. Als ich mir einKüsschen abhole wird von hinten gemosert. "He, das ist Doping". Hat aber nichts gebracht: die Gruppe mit den bunten Trikots hängt mich am Berg gnadenlos ab.

Heute Abend müssen sich alle mein Gejammer über meine "Beinschmerzen" anhören. Antje versorgt mich mit Drogen. Und mit Essen in Münster am Hafen! Nudeln. Quark mit Nüssen, Pistazien und Bananen. Was Sportler halt so essen.....

Donnerstag, 24. April 2008

Jetzt wird gepackt....



Ich suche meine Sachen zusammen und realisiere so langsam den Ernst der Lage. Ich druchstöbere wiederholt die Unterlagen und lese zur Beruhigung in der "Ibbenbürener Volkszeitung". Hier wird die Veranstaltung als "knüppelharte Ausdauerprüfung" tituliert. Jede einzelne Etappe wird mit ihren Knackpunkten vorgestellt. Nur nicht nervös werden, denn jetzt kann ich sowieso nichts mehr retten. Haupsache ich vergess nichts Wichtiges. Startnummer, Zeitnahme-Chip, Schuhe. Alles andere ist zweitrangig.

Magnesium, Blasenpflaster, Regensachen, Sonnen-Käppi, Kamera, Uhr,

Montag, 14. April 2008

Okay, ich machs.

Die Riesenbeck Sixdays. 6 Tage, 140 km und etliche Höhenmeter.
Mein Trainingszustand ist mittelmässig. Mehrfach war ich kränklich und mir fehlen dadurch vereinzelte Trainingswochen. Daher konnte ich mich nicht recht entscheiden, ob ich überhaupt antreten soll. Wie stehen meine Chancen da hindurch zu kommen?

Heute kamen meine Startunterlagen und die Startnummer.

Kneifen widerstrebt mir. Der Körper kann viel mehr, als der Kopf mir vormacht (sagt mein Motivations-Ich). Ein paar Blasen und Aua-Knie werde ich aushalten (sagt die die kleine, tapfere Heldin in mir). Und irgendeiner muss ja auch Letzter sein (sagt der Pragmatiker).

Ich machs.

Samstag, 12. April 2008

Jetzt


..muss ich mich entscheiden