Sonntag, 27. April 2008

2. Etappe

Ich bin eine kleine Bergziege.
Nach der heutigen Etappe habe ich Ziel diesen Text immer wieder vor mich hin gesummt. Diese Etappe war als schwerste angekündigt, meine Pulsuhr zeigt 400 gelaufene hm.

Trotzdem gingen auch diese 20 km sehr schnell um. Ich war die meiste Zeit voll auf das Laufen konzentriert. Fixiert auf die verschiedenen Herausforderungen der Strecke: Bergankämpfen, steile, steinige Wurzelpfade bergab und unebene Waldwege. So hangelte ich mich von km zu km.

Gelegentlich lief ich gemeinsam mit anderen Läufern und wir wechselten ein paar Worte. Auch tiefschürfendes Philosophieren geht. Fazit: es geht beargab. Aber das haben wir ja schon gewusst.

Irgenwo habe ich gelesen, dass man einen pessimistischen Gedanken erst mit zwölf positiven Gedanken wieder aufwiegen kann. Das kann jetzt hier schön üben.


Mein persönliches Tief kam so ca. km 11, zum Glück war da Uwe vom TV Hohne, der langsam auf mich auflief und mich ein paar km mitzog. Er kannte die Strecke und bewahrte mich davor, beim Hexenpfad falsch abzubiegen und er bewahrte mich davor, zu langsam zu werden.


Hin und wieder zwinge ich mich, in die Landschaft zu schauen. Sonnenschein und Wärme. In der Sonne ist es fast zu warm zum Laufen, im Wald und bei dem angenehmen Wind ist es perfekt.



In Tecklenburg gibt es die letzte schreckliche Steigung bis zur Burg hinauf. Und dann biegt man um die Ecke und der Trubel schlägt los. Zieleinlauf. Alle werden bejubelt. 1000 Zuschauer in der engen Altstadtgasse. Cheerleader mit Puscheln. Der Moderator beglückwünscht jeden mit Namen. Laute Musik. Gänsehautfeeling. Bananen, Orangen und Kekse.


Die Sixdays sind als Landschaftslauf deklariert. Nach dem Lauf konnte ich mich kaum an die verschiedene erlaufenen Punkte erinnern. Das ist schlimm.

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